Ursprünglich war geplant, dem Bundesheer in den nächsten vier Jahren Budgetmittel von rund 16 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. Nun sollen es bis 2027 sogar 18,1 Milliarden Euro sein, wie Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Brigadier Dietmar Schinner, Leiter der Budgetabteilung im Verteidigungsministerium, heute im Rahmen einer Pressekonferenz bekanntgaben.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner möchte mit dem Geld den eingeschlagenen Investitionspfad im Rahmen des „Aufbauplans 2032+” weiter fortsetzen. Das Heer kündigte zuletzt unter anderem mit der Aufstockung der AW169-Hubschrauberflotte von ursprünglich geplanten 18 auf 36 Stück, der Nachfolge der Hercules-Transportflugzeuge mit neuen C-390M-Transportern von Embraer, dem geplanten Zulauf einer zweiten Black Hawk-Staffel und dem rund 560 Millionen Euro schweren „Mech-Paket” zur Modernisierung und Lebensdauerverlängerung der Ulan-Schützenpanzer und Leopard 2-Kampfpanzer gleich mehrere Großinvestitionen an.

Im kommenden Jahr soll nun vor allem in die persönliche Ausrüstung der Soldatinnen und Soldaten, in Digitalsierung, Aufklärung und Kommunikation, die Beschaffung neuer Lkw und neuer Advanced Jet Trainer als Nachfolger der Ende 2020 abgestellten Saab 105OE sowie in die Aufstockung der Pandur Evolution-Flotte „auf mehr als 300 Fahrzeuge” investiert werden, so Klaudia Tanner im Rahmen des Pressegesprächs.

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Verteidigungsministerin Klaudia Tanner im Rahmen der Budgetpräsentation.

Dafür und für weitere Investitionen stehen dem Bundesheer bis 2027 insgesamt 18,1 Milliarden Euro zur Verfügung. Im kommenden Jahr sind es rund vier Milliarden Euro, etwa 700 Millionen mehr als 2023. Die mehr als 20-prozentige Erhöhung wird vor allem mit „inflationsbedingten Anpassungen bei Personalauszahlungen und Preissteigerungen für militärische Güter” argumentiert. Laut Finanzrahmen soll das Budget dann bis 2027 erstmals sogar auf mehr als fünf Milliarden Euro anwachsen.

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Brigadier Diemtar Schinner, Leiter der Budgetabteilung im Verteidigungsministerium.

„Wir haben schon jetzt das höchste Wehrbudget aller Zeiten”, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. „In den nächsten Jahren werden wir die Finanzmittel aufgrund der jüngsten drastisch krisenhaften Entwicklungen aber weiter aufstocken.” Brigadier Dietmar Schinner verwies in seinen Ausführungen vor allem auf den hohen Investitionsanteil des Budgets, der im kommenden Jahr gegenüber 2023 um 66 Prozent steigen soll. „Wir liegen damit sogar über dem NATO-Durchschnitt.”

Die größte Herausforderung sei es nun, so Brigadier Dietmer Schinner und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner abschließend, die neuen Gerätschaften auch personell zu besetzen. In einem ersten Schritt werde die Zahl der Ausbildungsplätze an der Militärakademie und der Heeresunteroffiziersakademie aufgestockt, zudem gelte es auch die Zahl der beim Heer beschäftigten Zivilisten aufzustocken. „Es wird aber definitiv weitere Maßnahmen benötigen, um den enormen Personalbedarf der kommenden Jahre abzudecken.”

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Quelle@Georg Mader