Gleich am ersten Tag der Eurosatory 2024 stellte Česká Zbrojovka (CZ) das neue Sturmgewehr CZ Bren 3 vor. Ranger Magazin war vor Ort – hier die ersten Details aus Paris.
Das CZ Bren 3 ist die dritte Generation der CZ Bren-Familie, die unter anderem bereits bei der tschechischen sowie der ungarischen Armee, außerdem auch bei der französischen GIGN und anderen Einheiten eingeführt ist.
Hart im Nehmen
CZ teilt mit, dass die NATO-Tests AC/225 problemlos gemeistert wurden. Das bedeutet, dass die Funktionsfähigkeit beispielsweise bei extrem hohen oder tiefen Temperaturen ebenso gewährleistet ist, wie bei starken Verschmutzungen durch Sand, Schlamm und nach einem ordentlichen Bad im Salzwasser.
Innere Werte
Beginnen wir im Innenleben: Das CZ Bren 3 gibt es im Kaliber 5.56×45 NATO und 300 AAC Blackout. Die Läufe sind innen verchromt, was – CZ nach – die Lebensdauer im Vergleich zu einem Standardlauf verdoppelt.
Das indirekte Kurzhubimpuls-Gasdruckladesystem (gas piston operated) kommt mit einem dreistufigen Gasregulator, der die Anpassung an die Umweltbedingungen oder den Schalldämpfer-Gebrauch erlaubt.
Modernes Gesamtpaket
CZ setzt bei der Bren 3 auf ein schnelles Um- bzw. Erlernen des Umgangs mit der Plattform. Die Sicherung ist beidseitig bedienbar und ist mit dem Magazinauswerfer im AR-Stil verbaut. Der Verschlussfanghebel (bolt catch/release) befindet sich auf der linken Seite und zusätzlich noch vor dem Abzug für eine noch schnellere Betätigung.
Auch Modularität wird groß geschrieben: Der Nachladehebel ist vollständig anpassbar. Er kann beid- oder einseitig zur Verwendung kommen, eingeklappt oder starr – noch mehr Modularität geht schlichtweg nicht. Auch die Handgriffe sind in zwei Größen verfügbar und rasch ausgetauscht. Auch das hat im Dienstgebrauch längst seine Berechtigung.
Standardmäßig wird das Bren 3 mit einem klapp- und ausziehbaren Teleskop-Schaft (Polymer) ausgeliefert, ein PDW-Schaft ist aber auch montierbar. Ebenfalls ein Standard ist das M-LOK-Interface (wahlweise mit NATO-Rail auf der Unterseite) und ganzen sieben QD-Montagepunkten – jeweils drei auf der Seite und einer unter dem Schaft – für eine individuelle Positionierung des Gurts.
Die ganze Palette
Insgesamt sind sechs Modelle des CZ Bren 3 verfügbar. Im Kaliber 300 AAC Blackout gibt es das CZ BREN 3 in den Lauflängen 7” (180 Millimeter) – dann mit A-TEC A-Flow-Schalldämpfer – und 9” (229 Millimeter). Im Standard-NATO-Kaliber 5,56×45 wird das BREN 3 mit 7” (180 Millimeter), 11” (280 Millimeter), 14,5” (367 Millimeter) und 16,5” (420 Millimeter) Lauflänge ausgeliefert. Das Gewicht liegt bei dem neuen Sturmgewehr bei drei Kilogramm (für die Sieben-Zöllige Version in 5,56×45 NATO) und geht – mit Schalldämpfer – rauf auf 3,6 Kilogramm (bei 7” in 300 AAC Blackout).
Eindruck
Im Trockenschuss vor Ort in Paris probiert, zeigte sich die Bren 3 als hochmodulares und sehr führiges Arbeitstier. Ausbalanciert wirkt es auch mit Licht- und Lasermodulen bestückt.
Die Bedienelemente sind da, wo sie auch AR-Nutzer suchen würden, alles fühlt sich sehr kompakt und stimmig an. Der Abzug kommt für ein Sturmgewehr ziemlich sportlich daher, die 2.500 Gramm lassen sich sauber durchziehen. Der Trigger-Reset liegt bei kurzen vier Millimetern – alles ist hier auf den Punkt gebracht.
Die neue Waffenfamilie von CZ zeigt sich als top-modernes Gesamtpaket mit viel Variabilität und Anpassbarkeit und lässt auch für den Zivilmarkt einiges erhoffen, wenn auch wir uns hier noch (sehr) gedulden müssen.