85 – so viele bemannte Luftfahrzeuge zählte das Bundesheer am 31. Dezember 2024. Diese Zahl markiert einen historischen Tiefststand. Weniger Fluggeräte gab es zuletzt nur in der Aufbauphase der 1950er-Jahre: Damals übernahm das noch junge Bundesheer innerhalb von fünf Jahren 114 Maschinen und erreichte bis Ende 1965 einen Bestand von 180 Luftfahrzeugen. Auch heute steht ein Aufwuchs bevor – in Form weiterer neuer AW169B-Mehrzweckhelikopter von Leonardo, die aktuell in Dienst gestellt werden.
Siebenter und achter Leonardo AW169B geliefert
Am 23. Jänner hat das Bundesheer die Talsohle durchschritten: Mit der Auslieferung der AW169B-Helikopter mit den Seriennummern 72038 und 72039 stieg der Bestand auf 87 bemannte Luftfahrzeuge – davon 47 Hubschrauber und 40 Flugzeuge.
Die beiden Maschinen mit den Kennungen 5M-IG und 5M-IH sind die ersten aus der zweiten Bestellung, die Verteidigungsministerin Klaudia Tanner am 21. Dezember 2022 in Langenlebarn unterzeichnet hatte.

Dabei wird es nicht lange bleiben: Spotter haben nämlich auch bereits die AW169B mit den Seriennummern 72040 und 72041 gesichtet und Bilder auf airliners.net hochgeladen. Derzeit absolvieren die Maschinen Testflüge unter den Registrierungen CSX82179 und CSX82182. Nach ihrer Auslieferung an das Bundesheer werden sie die Kennungen 5M-II und 5M-IJ tragen.
Ziel: Komplette Staffel bis Sommer
Wenn die Testflüge planmäßig verlaufen, ist die Überstellung der neunten und zehnten AW169B zwischen März und April zu erwarten. Anschließend fehlen nur noch zwei Maschinen, die bis Ende des zweiten Quartals 2025 – mit einer Nachfrist bis Juli – an Österreich ausgeliefert werden sollen. Damit wäre die erste Staffel AW169 Lion vollständig.
Die AW169B-Helikopter sind mit einer Vielzahl spezialisierter Systeme ausgerüstet. Dazu gehören Winden, Außenlasthaken und Spezialeinsatz-Ausrüstung wie Schnellabseilsysteme. Für die Luftaufklärung stehen elektrooptische und infrarotbasierte Kameras zur Verfügung, ergänzt durch eine Bedienerstation im Frachtraum. Darüber hinaus verfügen die Maschinen über Flugrettungs- und medizinische Notfall-Transportsysteme sowie einen verbesserten ballistischen Schutz für Besatzung und Luftfahrzeug.

Verzögerung bei den AW169MA
Weniger erfreulich ist die Situation bei der taktischen Version, der AW169 Military Advanced (AW169MA). Der erste Prototyp mit der Seriennummer 74001 wurde im Jänner 2024 gesichtet, gefolgt von 74002 im Juli 2024. Im September soll die Seriennummer 74004 mit der Kennung CSX82174 aufgetaucht sein, im November folgte 74005 mit der Kennung CSX82181.
Allerdings fehlt weiterhin die Zulassung durch die Direktion für Luftbewaffnung und Lufttüchtigkeit (ARMAEREO) des italienischen Verteidigungsministeriums – eine Grundvoraussetzung für die Übernahme der Maschinen. Weder der Grund für die Verzögerung noch ein möglicher Abschluss der Zertifizierungsarbeiten sind bekannt. Österreich hat insgesamt 24 AW169MA bestellt.
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