Was lange undenkbar schien, rückt nun in den Fokus: Im österreichischen Verteidigungsministerium gibt es konkrete Überlegungen, den derzeit sechsmonatigen Grundwehrdienst zu verlängern.
Den Anstoß für diese Debatte gab Generalmajor Erwin Hameseder, der Milizbeauftragte des Bundesheeres. In einem Interview im Ö1-Mittagsjournal sprach er sich am Donnerstag klar für eine Verlängerung aus.
Hameseder kritisierte die Abschaffung der verpflichtenden Milizübungen sowie die Verkürzung des Wehrdienstes von acht auf sechs Monate im Jahr 2006 als „gravierende Fehler”. Angesichts der sich „massiv negativ veränderten” geopolitischen Lage müsse eine Anpassung dringend geprüft werden. Konkrete Vorschläge zur Umsetzung ließ er jedoch offen.
Eine Expertenkommission soll bis Herbst untersuchen, ob und in welcher Form der Grundwehrdienst reformiert werden soll. Hameseder zeigt sich zuversichtlich, dass Verteidigungsministerin Klaudia Tanner die Empfehlungen der Kommission umsetzen wird: „Sonst würde man nicht eine Expertenkommission einsetzen.”
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