Im Jahr 2023 hat das Bundesheer österreichweit insgesamt 271 Unterstützungsleistungen absolviert: 4.282 Soldatinnen und Soldaten haben mit fast 37.000 Stunden zivile Einsatzorganisationen und die Bevölkerung unterstützt. Das Bundesheer stellt militärische Infrastruktur – beispielsweise für Polizeieinsätze – sowie Truppenverpflegung und Unterkünfte für Rettungsorganisationen bereit oder unterstützt bei Großveranstaltungen.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner meinte: „Die Unterstützungsleistungen sind nicht nur von unschätzbarem Wert für die Ausbildung unserer Soldatinnen und Soldaten, sondern bieten auch einen direkten Nutzen für die Gesellschaft. Die Bereitstellung militärischer Ressourcen für öffentliche Zwecke zeigt den dualen Nutzen dieser Leistungen: Die Einsatzbereitschaft des Bundesheeres wird gestärkt, während die Gesellschaft von der zusätzlichen Unterstützung bei zivilen Herausforderungen profitiert. Das zeigt, dass militärische Fähigkeiten zum Wohle der gesamten Gesellschaft eingesetzt werden können.”
Die meisten Unterstützungsleistungen 2023 haben sich aus der Bereitstellung und Mitbenützung militärischer Infrastruktur für Behörden oder Einsatzkräfte ergeben: 237 Unterstützungsleistungen hat das Bundesheer in diesen Bereichen durchgeführt. Beispielsweise stellt das Bundesheer militärische Liegenschaften für Übungszwecke zur Verfügung.
Insgesamt führten die Pioniere des Bundesheeres vergangenes Jahr 15 Unterstützungsleistungen durch: vier in Oberösterreich und Salzburg, drei in Kärnten, zwei in Tirol und jeweils eine in Niederösterreich und der Steiermark. Dazu zählen beispielsweise der Auf- und Abbau sowie die Renovierung von Brücken. Diese Unterstützungsleistungen hatten auch einen wichtigen Aus- und Fortbildungsnutzen für die Soldaten. Damit konnten sie ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zur Erfüllung von Aufgaben der militärischen Landesverteidigung vertiefen.
Bundesländerbilanz 2023
In Niederösterreich erfolgten im vergangenen Jahr die meisten Unterstützungsleistungen mit insgesamt 76 Einsätzen. Beispielsweise errichteten Soldaten im Raum Rehberg eine Bailey-Brücke. In Salzburg waren es 70 Leistungen. Unter anderem sprengten dort Soldaten im Gemeindegebiet Muhr einen Felsen. 38 Unterstützungsleistungen hat das Bundesheer in Oberösterreich ausgeführt, beispielsweise errichteten Pioniere in Kleinzell und in St. Georgen im Attergau eine Brücke. In Tirol erfolgten 29 Unterstützungsleistungen. Im Burgenland fanden 14 Unterstützungsleistungen statt, in Kärnten elf. Vorwiegend wurden den Landespolizeidirektionen militärische Infrastruktur durch das Bundesheer für Übungszwecke zur Verfügung gestellt. 14 Unterstützungsleistungen waren es in der Steiermark: In Weinzödl erfolgte etwa die Beseitigung einer Felsplatte. In Wien fanden sieben Unterstützungsleistungen statt – unter anderem für die Hundeausbildung der Polizei.
„Die Unterstützungsleistungen sind nicht nur von unschätzbarem Wert für die Ausbildung unserer Soldatinnen und Soldaten, sondern bieten auch einen direkten Nutzen für die Gesellschaft.”
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner
Bisher befindet sich das Ausmaß der Unterstützungsleistungen im Jahr 2024 auf einem ähnlichen Niveau wie 2023. Beispielsweise haben Soldaten über die Lammer in Salzburg eine Behelfsbrücke errichtet oder Panzerigel in Kärnten teilweise rückgebaut.
Unterstützungsleistung oder Assistenzeinsatz?
Neben Unterstützungsleistungen rückt das Bundesheer auch zu Assistenzeinsätzen (-> aktuelle Meldungen rund um die Assistenzeinsätze des Bundesheeres) aus. Behörden fordern Soldatinnen und Soldaten an, wenn ihre eigenen Personal- und Materialressourcen nicht mehr ausreichen. Die Kosten von Assistenzeinsätzen übernimmt das Bundesheer – im Gegensatz zu Unterstützungsleistungen, die durch das Verteidigungsressort nur erbracht werden dürfen, wenn die rechtlichen Voraussetzungen für einen Assistenzeinsatz nicht vorhanden sind und zugleich ein erheblicher Ausbildungsnutzen oder ein klar erkennbarer wehrpolitischer Mehrwert für das Bundesheer gegeben ist. Dann können Personal und Heeresausrüstung, wie Bagger oder Pioniermaschinen, eingesetzt werden. Die Kosten für Unterstützungsleistungen trägt ansonsten der Antragsteller.
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