Einer aktuellen Aussendung des Bundesheeres zufolge stehen in Niederösterreich derzeit mehr als 1.100 Soldatinnen und Soldaten im Hochwassereinsatz, darunter auch 140 Pioniere aus Salzburg. Darüber hinaus werden heute zusätzlich 100 Pioniere aus der Steiermark nach Niederösterreich in Marsch gesetzt und stehen bei Bedarf österreichweit weitere 1.300 für Einsätze bereit.

Bei den nun nach Niederösterreich verlegten steirischen Pionieren handelt es sich um Milizsoldaten, die im Rahmen ihrer Übung den Einsatz verstärken.

Interview mit Lukas Wank von der AG Globale Verantwortung

Die Aufräumarbeiten konzentrieren sich aktuell auf das Tullnerfeld, das Pielachtal und das Waldviertel. Bisher hat das Bundesheer drei Lebensrettungen durchgeführt (-> Menschenrettung durch das Bundesheer), einen Hund gerettet, rund 50 Personen mittels Windenrettung und unzählige Menschen mithilfe von Booten aus betroffenen Gebieten evakuiert. Zusätzlich wurden mehr als 1.000 Tonnen großer Sandsäcke, sogenannte „Big-Bags”, zur Stopfung und Befestigung von Dämmen per Luft transportiert. Viele Aufgaben zur Katastrophenbewältigung wären ohne die Spezialkräfte des Bundesheeres nicht zu bewältigen.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner: „Das verheerende Hochwasser hat uns vor große Aufgaben gestellt – doch inmitten dieser schweren Stunden zeigt sich die wahre Stärke unserer Gemeinschaft. Der Zusammenhalt und die Unterstützung der letzten Tage sind ein Beweis dafür, dass wir gemeinsam diese Herausforderung bewältigen können. Wir stehen gemeinsam in dieser Krise und wir werden sie gemeinsam überwinden.”

„Die Soldatinnen und Soldaten des Bundesheeres sowie die zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfer leisten unverzichtbare Arbeit, und ihr Engagement ist ein Lichtblick in dieser schwierigen Zeit.“

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner

Hubschrauber transportierten insgesamt 670 Big-Bags mit einem Gesamtgewicht von über 1.000 Tonnen, um gebrochene Dämme zu stopfen und weitere vor dem Brechen zu sichern: einen Damm in St. Pölten mit 120 Big-Bags, einen in Atzenbrugg-Rust mit 250 Big-Bags mit zusätzlichen 17 Panzerigeln sowie einen weiteren Damm in Hadersdorf mit 300 Big-Bags.

Versorgungsflüge mit einer C-130 Hercules-Transportmaschine aus Linz und Innsbruck lieferten benötigtes Katastrophenschutzgerät in die betroffenen Gebiete. Die ABC-Abwehrkräfte prüften Schlamm auf mögliche Kontaminationen.

©Militär Aktuell

Derzeit helfen Hundertschaften von Soldaten bei den Aufräumarbeiten: Unter anderem lösen Soldaten in Sieghartskirchen Verklausungen und sichern einen weiteren Damm. Ein Zug des Pionierbataillon 3 beseitigt in Kirchberg an der Pielach die Folgen eines Murenabgangs und sichert einen Hang durch Errichten einer sogenannten „Krainerwand” in Frankenfels. Weitere Aufräumarbeiten laufen im Raum Gmünd und Zwettl. Zudem finden im Tullnerfeld, im Mostviertel und im Kamptal Aufklärungsflüge zur Schadensdokumentation und zur Erkundung für Geologen statt.

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Quelle©Bundesheer/Trippolt