Seit 20 Jahren arbeitet das Bundesheer daran, die Aufgaben und die Wichtigkeit der Milizsoldaten zu stärken und zu verbessern. Neben Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Milizaufgaben gibt es auch finanzielle Anreize und zahlreiche organisatorische Verbesserungen. Damit sollen Männer und Frauen vom Dienst als Bürger in Uniform begeistert werden, um einen wesentlichen Beitrag für Österreichs Sicherheit zu leisten. Das Bundesheer verfügt mit der Miliz bei einer Mobilmachung über derzeit etwa 55.000 Soldatinnen und Soldaten.

„Die Miliz ist ein wesentlicher Teil des Österreichischen Bundesheeres, daher ist es wichtig, dass wir viele Maßnahmen setzen, die greifen, um die Miliz und ihre Soldaten zu stärken. Als Bürger in Uniform tragen sie wesentlich zur Verankerung der Streitkräfte in der österreichischen Gesellschaft bei. Wir konnten bereits durch unsere gesetzten Initiativen, die Zahl der unbefristet beorderten Wehrpflichtigen des Milizstandes trotz rückläufiger Zahl an Soldaten im Grundwehrdienst über die letzten Jahre steigern”, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. „Das zeigt, dass wir am richtigen Weg sind. Unsere Milizsoldaten stehen mit ihrer Flexibilität und ihrem Engagement rund um die Uhr für unsere Sicherheit bereit, sei es in der Bewältigung von Krisen oder bei der Unterstützung in kritischen Situationen.”

Schiebel: Französische Marine schützte mit Camcopter Olympia

Maßnahmen zur Stärkung der Miliz

Zur Vereinbarkeit von Beruf und Milizaufgaben führte das Bundesheer beispielsweise ein, dass Milizsoldaten möglichst in der Region eingeteilt sind, wo sich die jeweilige „militärische Heimat” befindet. Zusätzliche finanzielle Anreize stellt beispielsweise ein „Bildungsscheck” dar: für jeden Tag einer geleisteten Milizübung wird dieser angespart und auf Antrag für Zwecke beruflicher Ausbildungsmaßnahmen ausbezahlt. Besonders engagierte Milizangehörige haben die Möglichkeit, in der Reaktionsmiliz bereitzustehen. Dabei handelt es sich um Spezialisten, die innerhalb von 48 bis 72 Stunden bereit sind, Österreich in kritischen Situationen zu helfen.

Ohne wesentliche Vorbereitungen sind sie bei Naturkatastrophen, Hilfseinsätzen oder Grenzraumüberwachungen österreichweit einsatzbereit. Die Reaktionsmiliz besitzt daher einen erhöhten Bereitschaftsgrad. Die Funktionen und Bereiche der Soldaten sind vielfältig: Sie reichen von IT-Experten, Kraftfahrern und Funkern bis hin zu Rettungssanitätern oder Infanteristen. Angehörige der Reaktionsmiliz erhalten jährlich eine Anerkennungsprämie von 6.000 Euro. Soldaten der Reaktionsmiliz nehmen mehrmals jährlich an Milizübungen teil. Wenn Soldaten der Miliz andere Milizsoldaten für die Reaktionsmiliz anwerben, erhalten sie eine Prämie von 250 Euro.

Besonders attraktive Verdienstmöglichkeiten bieten sich für Milizsoldaten, wenn sie sich im Grundwehrdienst zu einem Assistenzeinsatz, beispielsweise zur Überwachung der Grenzen melden und dabei 3.630 Euro monatlich verdienen können. Der finanzielle Anreiz sich als Milizoffizier oder Milizunteroffizier zu qualifizieren und die Ausbildung in kurzer Zeit erfolgreich abzuschließen wurde ebenfalls signifikant erhöht. So kann der Anreiz nun bis zu 6.000 Euro betragen.

©Militär Aktuell

Weiterbildung, Milizinfos und Milizanlaufstellen

Zur Fortbildung stehen Milizangehörigen speziell ein für sie zeitlich und organisatorisch auf die Berufswelt angepasstes breites Kursangebot – arbeitsplatzfreundlich zum Teil auch in Fernausbildung – zur Verfügung. Ist es gewünscht, stellt das Bundesheer einem Milizsoldaten seine ganz individuelle Kompetenzbilanz aus. Junge Milizoffiziere können darüber hinaus an internationalen Konferenzen teilnehmen und sich dort auch fremdsprachlich weiterentwickeln.

„Die Miliz ist ein wesentlicher Teil des Österreichischen Bundesheeres, daher ist es wichtig, dass wir viele Maßnahmen setzen, die greifen, um die Miliz und ihre Soldaten zu stärken. Als Bürger in Uniform tragen sie wesentlich zur Verankerung der Streitkräfte in der österreichischen Gesellschaft bei.“

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner

Regelmäßige Befragungen der Milizsoldaten durch das Bundesheer zeigen, dass der Informationsbedarf der Bürger in Uniform groß ist. Daher können sie sich beispielsweise in der Zeitschrift „Milizinfo”, in den Truppenzeitungen der Bataillone, online im neuen Internetauftritt „Miliz”, auf der „Karriereseite Miliz” und über das „Informationsmodul Miliz” informieren und anfragen. Es besteht auch die Möglichkeit sich im persönlichen Gespräch beim Miliz-Jour Fixe aktiv einzubringen oder sich niederschwellig an das „Miliz Service Center” oder auch an den „Milizbeauftragten”, Generalmajor Erwin Hameseder, zu wenden. Eine Milizbroschüre informiert darüber hinaus die Arbeitgeber. Jeder Milizangehörige hat zusätzlich einen für ihn zuständigen Ansprechpartner in seiner Nähe.

Auftakt zu „Miliz trifft Wirtschaft“ in Wien

Miliz wird wertgeschätzt

Gerade in der Miliz hat das freiwillige Engagement einen hohen Stellenwert. Dieses wird – neben diversen Prämien und der eingeführten Milizmedaille – besonders am „Tag der Miliz” wertgeschätzt. Heuer fand dieser Tag am 8. Juni statt. Dabei werden Unternehmen, welche sich rund um die Förderung der Milizsoldaten besonders eingesetzt haben, mit dem „Milizaward” ausgezeichnet oder erhalten das „Milizgütesiegel” des Bundesheeres. Jährlich macht der „Tag in Uniform” Milizsoldaten an ihren Arbeitsplätzen sichtbar.

Hier geht es zu weiteren Bundesheer-Meldungen.

Quelle©Bundesheer/Kolland