Die jüngste Pressekonferenz im Verteidigungsministerium zum Thema „Österreichische Sicherheitspolitik im Trend 2025” verdeutlichte: Das Vertrauen in das Bundesheer bleibt hoch, die Sorge um die weltweite Sicherheitslage nimmt zu, es gibt eine breite Zustimmung zur Wehrpflicht und eine starke Unterstützung für das Heeresbudget.
Österreichs Bevölkerung steht weiter fest hinter dem Wehrsystem. Die jüngste sicherheitspolitische Umfrage des Verteidigungsministeriums bestätigt einen klaren Trend: 73 Prozent der Befragten bekennen sich zur Wehrpflicht. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner erklärte dazu, dass 73 Prozent der Befragten zur Wehrpflicht stehen. „Österreich soll neutral, aber wehrhaft bleiben.”
Auch die Neutralität bleibt ein stabiler Grundpfeiler österreichischer Sicherheitskultur. 75 Prozent sprechen sich dafür aus. Tanner betonte zudem, dass die Wehrpflicht als Teil gesamtgesellschaftlicher Solidarität gesehen werden muss und dieser Maxime auch immer mehr Menschen zustimmen.
„Österreich soll Neutral aber Wehrhaft bleiben.“
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner
Einen bemerkenswerten Wert erzielte auch die Frage nach dem Verteidigungsbudget: 76 Prozent befürworten eine weitere Erhöhung der Mittel für das Bundesheer. Angesichts der Tatsache, dass bislang bereits erhebliche Mittel freigemacht wurden, bezeichnete Tanner diese Zustimmung als positiv überraschend.
Wolfgang Prinz, Leiter des Referats für strategische Markt- und Meinungsforschung, hob die Bedeutung der Erhebungsmethodik hervor. Neben Onlinebefragungen seien persönliche Interviews essenziell; bei dieser Erhebung lag der Anteil persönlicher Befragungen bei 41 Prozent.
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Deutlich wurde: Thematisch liegt Sicherheit wieder deutlich im öffentlichen Fokus. So fühlen sich 41 Prozent der Befragten durch den Krieg auf europäischem Territorium persönlich bedroht. Dies rückt die Rolle des Bundesheeres verstärkt ins Bewusstsein der Bevölkerung.
Eine der Schlüsselfragen richtete sich indes an Männer im wehrfähigen Alter: „Wären Sie bereit, Ihr Land im Falle des Falles mit der Waffe zu verteidigen?” 43 Prozent hatten darauf mit „Ja” geantwortet. In Deutschland ist dieser Wert minimal höher, so Prinz. Insgesamt zeigt sich, dass das Thema Militär wieder stärker Teil des gesellschaftlichen Diskurses wird. Selbst militärkritische Bevölkerungsgruppen sehen im Verteidigungsfall das Bundesheer als zentrale Institution.
Skepsis herrscht jedoch bei Auslandseinsätzen, insbesondere wenn ein ausländischer Akteur einen Konflikt begonnen hat und Österreich sich beteiligen soll. Hier lehnt die Mehrheit eine Beteiligung klar ab. Mit Blick auf die Ukraine stellte Tanner klar fest: „Hier haben wir von Anfang an klar Stellung bezogen.”
Auch die Frage nach der Dauer des Wehrdienstes nimmt Fahrt auf. 51 Prozent der Befragten zeigen sich offen für eine Verlängerung des Grundwehrdienstes. Tanner betonte, dass die geistige Landesverteidigung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei, die alle gemeinsam meistern müssten.
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