Die Minenabwehrübung „Spanish Minex” bot der belgischen Marine die Gelegenheit, die neue Unterwasserdrohne R7 Compact ROV des Herstellers Exail unter realistischen Einsatzbedingungen zu testen. Diese kompakte Drohne erkennt Unterwasserminen schnell und präzise. Seit April sind sechs Exemplare im Einsatz – als Ergänzung zu den bereits genutzten REMUS-Drohnen.

Kompakt, wendig, präzise: Die Stärken der R7

Mit einer Länge von 78 Zentimetern und einem Gewicht von nur 32 Kilogramm ist die R7 besonders handlich. Sie lässt sich leicht von einem Schiff oder direkt von der Küste aus einsetzen. Im Gegensatz zur REMUS, die autonom vorprogrammierte Bereiche per Sonar scannt, wird die R7 manuell gesteuert. Über eine intuitive Konsole mit Livebild und Sonar kann gezielt ein bestimmter Bereich untersucht werden.

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Die R7 reagiert schnell und arbeitet äußerst präzise – ideal zur Identifizierung verdächtiger Objekte, insbesondere dann, wenn kein Taucherteam verfügbar ist. Sie ergänzt die Fähigkeiten der REMUS einer offiziellen Aussendung zufolge „optimal”.

Während der Übung wurde die R7 an verschiedenen Typen von Übungsminen getestet, darunter Manta- und Rockan-Minen, sowie auf einem Schiffswrack. Die Echtzeit-Bildübertragung erfolgt über ein 300 Meter langes Glasfaserkabel direkt an die Operatoren an Bord.

Schneller von der Entdeckung zur Identifizierung

Die Drohne konnte im Einsatz überzeugen: Dank direkter Bildauswertung lässt sich bei verdächtigen Kontakten rasch handeln – ohne den Einsatz von Tauchern. So können größere Areale schneller und effizienter gesichert werden.

„Wir müssen mit der Technologie Schritt halten und auch den Mut haben, zu innovieren, um relevant zu bleiben”, betont Adjutant René, Teamleiter des Very-Shallow-Water-Teams, das für die Tests verantwortlich ist.

Zukunftsfähige, modulare Technologie

Die digitale Architektur der R7 erlaubt den modularen Einbau zusätzlicher Sensoren oder Greifarme. Diese können eingesetzt werden, um beispielsweise Hindernisse zu entfernen oder Objekte aufzunehmen – insbesondere in Situationen, in denen sich eine REMUS-Drohne festgefahren hat. Zusätzlich lässt sich die R7 mit Systemen zum Fernzünden von Sprengstoffen ausstatten.

Durch diese hohe Flexibilität ist die R7 nicht nur für aktuelle Missionen geeignet, sondern auch ideal vorbereitet auf zukünftige Anforderungen im maritimen Bereich. Mit solchen technologischen Investitionen bleibt die Belgische Marine ein kompetenter und moderner Akteur in der Seekriegsführung.

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Quelle©Belgisches Verteidigungsministerium