Am 13. Oktober hat die belgische Luftwaffe ihre ersten F-35A Lightning II von Hersteller Lockheed Martin offiziell in Belgien in Empfang genommen. Drei Jets landeten nach einem Überführungsflug aus den USA auf der Luftwaffenbasis Florennes – ein historischer Moment, der den Beginn einer neuen Ära für die belgische Verteidigung markiert.
„Gemeinsam mit unseren NATO– und europäischen Partnern bauen wir eine Mauer aus F-35 – ein Schutzschild aus über 700 Flugzeugen, das den Himmel Europas sichert”, erklärte General Frederik Vansina, Chef der belgischen Streitkräfte. „Diese Mauer ist kein Symbol der Aggression, sondern der Entschlossenheit. Sie zeigt: Der Himmel über Europa gehört denen, die die Freiheit verteidigen – nicht denen, die sie zerstören wollen.”
Auch Generalmajor Geert De Decker, Kommandant der belgischen Luftwaffe, sprach von einem „historischen Meilenstein”. Mit der F-35 rücke Belgien wieder in die erste Liga der Luftstreitkräfte auf – „vernetzt, technologisch führend und bereit, in einer multinationalen Umgebung zu agieren”.
Ein Generationensprung
Die F-35 ersetzt die seit über 40 Jahren eingesetzten F-16. Deren Lebensdauer ist weitgehend ausgeschöpft, ihre Fähigkeiten reichen gegen moderne Bedrohungen nicht mehr aus. Die Entscheidung für die F-35A fiel bereits 2018 mit der Bestellung von 34 Maschinen – ergänzt durch eine jüngst angekündigte Beschaffung von weiteren elf Exemplaren. Damit wächst die belgische Flotte auf insgesamt 45 Flugzeuge.
„Die F-35 ist weit mehr als ein Kampfflugzeug – sie ist ein vollintegriertes Waffensystem der fünften Generation”, so der Kommandant des 1. Geschwaders, Rufname Cortex, der eines der neuen Jets nach Belgien flog. Dank Stealth-Technologie, Sensorfusion und Datenlink kann die F-35 Bedrohungen aufklären, Ziele präzise bekämpfen und Informationen in Echtzeit mit Verbündeten teilen. „Diese Plattform wird zum Eckpfeiler der Luftverteidigung von morgen”, betont Cortex.
„Die F-35 ist ein außergewöhnliches Waffensystem – aber erst durch die Menschen, die es fliegen, wird sie zu einem Instrument für Sicherheit und Stabilität in Europa.“
General Frederik Vansina
Florennes als neue Heimatbasis
Um die F-35 aufnehmen zu können, wurde die Basis Florennes umfassend modernisiert – mit neuen Hangars, Wartungsgebäuden, Simulatoren (-> Belgien startet F-35-Ausbildung mit eigenen Simulatoren) und Schulungseinrichtungen. Belgische Piloten und Techniker wurden bereits an der Luke Air Force Base in Arizona auf den neuen Jet geschult. Die zweite Basis in Kleine-Brogel soll ab 2027 folgen.
Nach der derzeitigen Planung sollen künftig 26 F-35A in Belgien stationiert werden, davon vier für die Quick-Reaction-Alert-Missionen (QRA) zur Sicherung des NATO-Luftraums. Acht weitere Flugzeuge bleiben in den USA zur Ausbildung. Bis 2030 sollen 67 belgische Piloten voll einsatzbereit sein.

Symbol für Europas Verteidigungsfähigkeit
Verteidigungsminister Theo Francken unterstrich die strategische Bedeutung der Beschaffung: „Sechs europäische NATO-Partner setzen die F-35 bereits ein, und bald werden es dreizehn sein. Damit wächst nicht nur die Interoperabilität, sondern auch die industrielle Zusammenarbeit und Wartungsfähigkeit in Europa.”
Greg Ulmer, Präsident von Lockheed Martin Aeronautics, ergänzte: „Seit über 70 Jahren arbeiten wir eng mit Belgien zusammen. Mit der F-35 bleibt die belgische Luftwaffe technologisch an der Spitze und kann künftigen Bedrohungen mit Überlegenheit begegnen.”
„Die Zukunft liegt in den Händen der neuen Generation von Soldaten”, sagte General Vansina zum Abschluss. „Die F-35 ist ein außergewöhnliches Waffensystem – aber erst durch die Menschen, die es fliegen, wird sie zu einem Instrument für Sicherheit und Stabilität in Europa.”
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