Nachdem drei Tage in Folge Drohnen unbekannter Herkunft – unter anderem auch mehrmals über dem Luftwaffenstützpunkt Kleine-Brogel – gesichtet wurden, hat der belgische Generalstabschef Frédéric Vansina nun den Abschussbefehl bei erneuten Sichtungen erteilt.
Vansina schränkte ein, dass Belgiens Ressourcen zur Bekämpfung solcher Drohnen, einschließlich Detektionsgeräten, Störsendern und Drohnenabwehrkanonen, noch begrenzt seien. Ein Programm zum Schutz Belgiens vor Drohnen werde derzeit in beschleunigtem Tempo umgesetzt. Dem belgischen Ministerrat soll der entsprechende Plan in Kürze vorgelegt werden.
Drohnen würden nur dann abgeschossen, wenn dies gefahrlos und ohne Kollateralschäden möglich sei, fügte Vansina hinzu. Dies sei jedoch schwierig, da die fraglichen Drohnen meist nachts fliegen und klein sowie sehr wendig seien.
Am Montag veröffentlichte der Luftwaffenstützpunkt Kleine-Brogel Richtlinien für die Einwohner der Umgebung, die bei der Sichtung verdächtiger Drohnen befolgt werden sollen. Verdächtige Aktivitäten sollen umgehend der Polizei gemeldet werden. Bei Sichtung einer Drohne wird empfohlen, nach Möglichkeit ein Foto oder Video aufzunehmen.
Der belgische Verteidigungsminister Theo Francken ordnete die Drohnenvorfälle als gezielte Aktion ein. Die Drohnen hätten nicht auf Störsender reagiert.
Luftwaffenstützpunkt Kleine-Brogel
Der Luftwaffenstützpunkt Kleine-Brogel nahe der Stadt Peer in Flandern ist Heimat des 10. Taktischen Geschwaders der Composante Air/Luchtcomponent (belgische Luftstreitkräfte). Es verfügt über zwei Einsatzstaffeln (31. und 349.) sowie eine operationelle Ausbildungseinheit, ausgerüstet mit F-16A/B MLU.
Seit 1984 lagern auf dem Luftwaffenstützpunkt Kleine-Brogel taktische Atombomben im Rahmen der nuklearen Teilhabe der NATO. Belgische Medien und internationale Sicherheitsinstitute nennen eine Zahl zwischen zehn und zwanzig US-amerikanischen Atombomben des Typs B61.
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