Der Bayraktar TB2 mit der Hecknummer S5, die 2014 nach erfolgreich bestandenen Abnahmetests in den Bestand das Kommandos der türkischen Landstreitkräfte aufgenommen wurde, ist die erste Drohne des Typs, die nach 10.000 Flugstunden ihr Betriebsleben erfolgreich hinter sich gebracht hat und somit ihren aktiven Einsatz beendet. Sie wurde nun feierlich aus der Flotte der türkischen Streitkräfte ausgeschieden.
Insgesamt absolvierte sie 750 Einsätze, unter anderem im Rahmen von „Trench Operations”, „Euphrates Shield”, „Olive Branch”, „Peace Spring”, „Spring Shield” und der noch laufenden Operation „Claw”.
Wie es in einer aktuellen Aussendung von Hersteller Baykar heißt, scheidet die Bayraktar TB2 S5 zwar aus dem aktiven Dienst der Streitkräfte aus, sie soll im Unternehmen aber als Forschungsplattform für Schulungen und Testflüge weiter eingesetzt werden. Als Ersatz für das ausgemusterte System erhielt das Kommando der Landstreitkräfte eine neue Bayraktar TB2 UAV.
Abschiedszeremonie für die Bayraktr TB2
Aus dem Dienst ausgeschieden wurde die Drohne im Özdemir Bayraktar National Technology Center in Istanbul im Rahmen einer feierlichen Abschiedszeremonie. An den Feierlichkeiten nahmen General Selçuk Bayraktaroğlu (Befehlshaber der Landstreitkräfte), General Metin Tokel (Befehlshaber der 1. Armee), Generalmajor Zeynel Abidin Erginbaş (Befehlshaber des Landluftfahrtkommandos), Brigadegeneral Sertaç Öztürk (Befehlshaber der UAV-Brigade), Baykar-Vorsitzender Selçuk Bayraktar, Baykar-Geschäftsführer Haluk Bayraktar und zahlreiche Baykar-Mitarbeiter teil.
In den Ansprachen wurde darauf hingewiesen, dass das weltweit (unter anderem auch in sechs NATO-und vier EU-Ländern) im Einsatz befindliche System (die lokale Wertschöpfung der Fertigung liegt übrigens bei 93 Prozent) mittlerweile mehr als 900.000 Flugstunden aufweist. Damit ist die Bayraktar TB2 das dienstälteste nationale Flugzeug (wenn wir so nennen wollen) in der türkischen Luftfahrtgeschichte.
Auch aus dem zivilen Einsatz nicht mehr wegzudenken
Neben ihren Sicherheitsaufgaben spielen die nationalen UAV auch eine wesentliche Rolle bei zivilen Einsätzen, zum Beispiel nach Katastrophen wie Erdbeben und Überschwemmungen, bei Such- und Rettungsaktionen, bei der Überwachung der irregulären Migration und bei der Brandbekämpfung. Laut Informationen von Baykar waren TB2-Drohnen beispielsweise auch bei der Bekämpfung der Folgen des Erdbebens Anfang 2020 im Einsatz (-> damals stand auch das Bundesheer-Element AFDRU erfolgreich im Einsatz). 42 eingesetzte Bayraktar TB2 flogen damals insgesamt 2.417 Stunden und 6 Minuten, acht der eingesetzten UAV waren mit Baykar Rapid Mapping Pods ausgestattet. Zwischen 2020 und 2023 haben die Bayraktar TB2 UAV zudem dazu beigetragen, 3.166 Waldbrände im Frühstadium zu erkennen und so Schlimmeres zu verhindern.
In den Himmel der Welt
In der Türkei werden die TB2-Drohenen derzeit neben den türkischen Streitkräften auch von der nationalen Nachrichtendienstorganisation, dem Generalkommando der Gendarmerie, der Generaldirektion für Sicherheit, dem Kommando der Küstenwache und der Generaldirektion für Forstwirtschaft zur Brandbekämpfung eingesetzt.
Hersteller Baykar, der weltweit größte UAV-Exporteur, hat Exportvereinbarungen mit 33 Ländern für die Bayraktar TB2 UAV und mit zehn Ländern für das Bayraktar Akinci UAV (-> Mega-Akinci-Auftrag aus Saudi-Arabien) unterzeichnet, womit sich die Gesamtzahl auf insgesamt 34 Länder erhöht. Allein im Jahr 2023 erzielte Baykar Exporte im Wert von rund 1,7 Milliarden Euro, damit gehört das Unternehmen zu den Top 10 Exporteuren der Türkei.
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