Laut einem marokkanischen Militärforum hat die marokkanische Luftwaffe die erste Lieferung der Aufklärungs- und Kampfdrohne Bayraktar Akinci des türkischen Herstellers Baykar erhalten. Der Vertrag wurde dem Bericht zufolge bereits 2023 unterzeichnet.

Die Bayraktar Akinci ist die bisher größte Drohne aus türkischer Produktion. Mit einer Spannweite von 20 Metern, einer Länge von 12,2 Metern und einer Höhe von 4,1 Metern bringt sie es auf ein maximales Abfluggewicht von 6.000 Kilogramm. Zwei Propellerturbinen ermöglichen eine Reisegeschwindigkeit von 280 km/h, während sie bis zu 25 Stunden in einer Höhe von 12.000 bis 13.000 Metern operieren kann.

Bayraktar Akinci – ©Baykar
Im November 2024 erzielte die Bayraktar Akinci mit der IHA-230-Überschallrakete einen präzisen Treffer auf ein 155 Kilometer entferntes Ziel.

An sechs Aufhängungspunkten trägt die Akinci eine breite Auswahl an Bewaffnung – darunter Luft-Luft-Raketen, Lenkbomben, Lenkraketen und Marschflugkörper. Besonders bemerkenswert ist ihre Fähigkeit, Marokkos Streitkräften den Einsatz des Roketsan SOM-Abstands-Marschflugkörpers sowie der türkischen IHA-230-Überschallrakete zu ermöglichen.

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Die SOM hat bereits erfolgreiche Tests auf 300 Kilometer Reichweite absolviert und soll – nach den Plänen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan – als Basis für eine weiterentwickelte Variante mit einer potenziellen Reichweite von bis zu 3.000 Kilometer dienen.

Marokko beschafft auch chinesische TB-001

Nahezu zeitgleich wurde bekannt, dass die marokkanische Luftwaffe auch die chinesische Tengden TB-001 Scorpion beschaffen wird. Diese gehört zur gleichen Klasse hochfliegender Drohnen mit langer Ausdauer wie die Bayraktar Akinci.

TB-001-Drohne – ©Tengden
Chinesische Drohnen der Type TB-001 fliegen seit Jahren im Luftraum um Taiwan sowie südlich Japans.

Die TB-001 wird von drei Propellerturbinen angetrieben und verfügt über eine Spannweite von etwa 20 Metern, eine Länge von 10 Metern und eine Höhe von 3,3 Metern. Sie kann bis zu 40 Stunden in der Luft bleiben und 6.000 bis 8.000 Kilometer in einer Höhe von 8.000 bis 10.000 Metern zurücklegen.

Mit ihren zwölf Außenlaststationen kann die Drohne 1.200 bis 1.500 Kilogramm Bewaffnung tragen. Die Steuerung erfolgt bis 250 Kilometer per Funk und darüber hinaus via Satellitenkommunikation – wodurch praktisch unbegrenzte Reichweiten möglich sind.

©Militär Aktuell

Marokkos Drohnenflotte: Eine Übersicht

Laut einem Bericht von Military Africa aus April 2024 hat Marokko zwischen 1980 und 2024 eine Drohnenflotte von insgesamt 233 Geräten aufgebaut. Diese umfasst unter anderem Drohnen des Typs IAI Heron und Hermes 900, die aus Israel stammen, sowie mindestens 19 Bayraktar TB2 aus der Türkei. Im Jahr 2023 wurden zudem Einsätze der chinesischen Drohne Wing Loong 2 vom zivilen Flughafen in El Aaiún beobachtet.

WanderB-Drohne – ©Archiv
2021 wurde ein Vertrag zur lokalen Produktion von 150 taktischen Drohnen der Type WanderB des israelischen Unternehmens BlueBird Aero Systems unterzeichnet und die Drohne 2022 der marokkanischen Medienöffentlichkeit präsentiert.

2021 unterzeichnete Marokko einen Vertrag zur lokalen Produktion von 150 taktischen Drohnen des Typs WanderB, hergestellt vom israelischen Unternehmen BlueBird Aero Systems. Diese Drohne wurde der marokkanischen Öffentlichkeit 2022 vorgestellt. Auch die US-Drohnen MQ-1A Predator und MQ-9B SeaGuardian werden immer wieder erwähnt, sind jedoch noch nicht gesichtet worden.

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Quelle©Tengden, Baykar, Archiv, ©Forum Far-Maroc