Angesichts der eskalierenden Spannungen im indopazifischen Raum, sich verschiebender geopolitischer Konfliktlinien und zunehmender strategischer Konkurrenz beschleunigt Australien seine Bemühungen zur Modernisierung seines Militärs. Das Verteidigungsbudget Australiens wird deswegen von 38,2 Milliarden Euro im Jahr 2026 auf 48,2 Milliarden Euro im Jahr 2030 wachsen – das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 5,9 Prozent. Zu diesem Schluss kommt das Daten- und Analyseunternehmens Global Data.

Zum größten Teil wird dies auf das transformative trilaterale Sicherheitsbündnis AUKUS zwischen Australien, Großbritannien und den USA zurückzuführen sein. Im aktuellen Bericht „Australia Defense Market Size and Trends, Budget Allocation, Regulations, Key Acquisitions, Competitive Landscape and Forecast, 2025–30” hebt Global Data hervor, dass das Budget des Landes für Verteidigungsbeschaffungen sowie Forschung und Entwicklung kumulativ von 8,75 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf 9,78 Milliarden Euro im Jahr 2025 gestiegen ist, was die Investitionen in fortschrittliche Fähigkeiten unterstreiche.

Die Ausgaben für Betrieb und Wartung werden bis 2030 voraussichtlich um rund 24 Prozent auf 14,93 Milliarden Euro steigen, was die wachsende Nachfrage nach Instandhaltung, Infrastruktur und Wartung von Ausrüstung im Prognosezeitraum widerspiegelt.

Australien steigert sein Verteidigungsbudget – ©GlobalData
Geht es nach der Prognose von GlobalData soll das Verteidigungsbudget Australiens in den nächsten Jahren stark steigen.

„AUKUS ist ein entscheidender Treiber für die Verteidigungsentwicklung Australiens. Die Partnerschaft ermöglicht nicht nur die Anschaffung von atomgetriebenen Angriffs-U-Booten (SSN), sondern fördert auch eine umfassendere Modernisierung in den Bereichen See-, Luft- und Landstreitkräfte”, erklärt Akash Pratim Debbarma, Luftfahrt- und Verteidigungsanalyst bei GlobalData. „Das SSN-Programm, das in enger Zusammenarbeit mit Großbritannien und den USA im Rahmen von AUKUS aufgebaut wird, erfordert erhebliche Investitionen in neue Infrastruktur und Instandhaltung.”

Die staatlichen Mittel für das SSN-Programm sollen von etwa 2,1 Milliarden Euro im Jahr 2025 auf 4,3 Milliarden Euro im Jahr 2030 sogar mehr als verdoppelt werden, was den hohen Unterstützungsbedarf der zukünftigen SSN-Flotte widerspiegelt. Diese Programme, von SSNs und Fregatten der Hunter-Klasse bis hin zur Instandhaltung von F-35, MQ-4C Triton UAVs und Landfahrzeugen der nächsten Generation, würden die Streitkräftestruktur und die industrielle Basis Australiens verändern, wie Global Data schreibt.

Debbarma fügt hinzu: „Die zunehmende Rivalität zwischen den USA und China sowie Chinas militärische Selbstbewusstheit tragen zu einer komplexen Sicherheitslage im indopazifischen Raum bei. Australiens Abhängigkeit von Allianzen wie AUKUS, seine Handelsabhängigkeit von China und seine klimabedingten innenpolitischen Schwachstellen prägen seine Verteidigungsprioritäten und Risikobewertungen.”

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Die jüngsten Auseinandersetzungen mit China auf See und in der Luft haben die wachsenden Spannungen deutlich gemacht und die Forderungen innerhalb der australischen Politik nach einer Verbesserung der maritimen Überwachungs-, Patrouillen- und Abschreckungskapazitäten verstärkt. Gleichzeitig rückt die Widerstandsfähigkeit der Lieferketten in den Fokus: Sowohl Australien als auch seine Partner streben eine Ausweitung der Verarbeitungskapazitäten für strategische Mineralien und verteidigungsbezogene Lieferketten außerhalb Chinas an, was erhebliche Investitionen und eine aktive Beteiligung der Regierung erfordert.

Debbarma kommt zu dem Schluss: „Die Verteidigungsstrategieüberprüfung 2023 und die Beschaffungspläne Australiens zeigen ein klares Bekenntnis zu einer nachhaltigen Verbesserung der Fähigkeiten und zur Beteiligung der Industrie. Durch Investitionen in den Bereichen See-, Luft- und Landstreitkräfte und die Vertiefung der Interoperabilität mit Verbündeten will Australien seine Abschreckung stärken, die regionale Stabilität gewährleisten und seine nationalen Interessen in einem zunehmend umkämpften indopazifischen Raum sichern.”

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Quelle©DoD Australia/LSIS Shaun Chatfield