Anfang September 2016 begannen 25 Offiziere des Bundesheeres das Studium im Rahmen des Generalstabslehrganges an der Landesverteidigungsakademie in Wien – Ende Juni wurden sie nun feierlich ausgemustert.
Ursprünglich hatten sich 354 Offiziere dem herausfordernden Auswahlverfahren gestellt, das mit insgesamt 60 Stunden reiner Prüfungszeit – aufgeteilt in je sechs Taktikarbeiten und sechs schriftliche Aufgabenstellungen – für jeden Bewerber eine große Herausforderung darstellte.
Der neue Lehrgang setzte sich aus Offizieren aus nahezu allen Teilbereichen des Bundesheeres zusammen. Offiziere des Jagdkommandos waren ebenso unter den Lehrgangsteilnehmern vertreten wie Offiziere der Land- und Luftstreitkräfte sowie der Akademien und Schulen des Heeres. Der jüngste Hörer des 21. Generalstabslehrganges wurde im Jahr 1988 geboren, die ältesten Offiziere weisen den Geburtsjahrgang 1979 auf. Bis auf die Bundesländer Vorarlberg und Tirol waren aus jedem Bundesland Österreichs Offiziere im Lehrgang vertreten. Neben den österreichischen Offizieren wurde der 21. Generalstabslehrgang im Laufe der drei Jahre dauernden Ausbildung noch um eine französische Offizierin und einen deutschen Offizier verstärkt.
Der drei Jahre dauernde Lehrgang stellte höchste Ansprüche an jeden Lehrgangsteilnehmer. Sind die ersten Hürden im Sinne des aufwendigen Aufnahmeverfahrens geschafft, liegen die Schwerpunkte der Ausbildung in den Gebieten der taktischen und der operativen Führung, Führungslehre und Logistik, Militärstrategie, Streitkräfteentwicklung, Strategie und Sicherheitspolitik.
Zur Verdichtung des theoretisch erworbenen Wissens wurden zahlreiche Studienreisen unternommen; hauptsächlich nach Deutschland, Großbritannien, Belgien, Russland, Ukraine, auf den afrikanischen Kontinent oder im Rahmen des Österreichischen Bundesheeres, im Austausch mit anderer Ministerien der Republik und weiterer Österreichischen Institutionen. Die praktische Anwendung des Erlernten wurde in zahlreichen Übungen auf der taktischen, der operativen, der militärstrategischen und der strategischen Führungsebene unter Beweis gestellt.
Neben zahlreichen Seminar- und Proseminararbeiten wurden im Rahmen des Lehrganges außerdem eine taktische Arbeit auf Ebene des großen Verbandes und eine Militärwissenschaftliche Arbeit, welche mit einer Diplomarbeit vergleichbar ist, erstellt. Nächst der Ausbildung am Generalstabslehrgang befinden sich die Lehrgangsteilnehmer in einem PhD-Programm der juristischen Fakultät der Hauptuniversität Wien.
Genauso vielseitig wie die militärische Herkunft der Lehrgangsteilnehmer, ist auch die Bandbreite der zukünftigen Verwendungen der jungen Generalstabsoffiziere überaus abwechslungsreich. Die Offiziere mustern nahezu in den gesamten Bereich der Streitkräfte aus. Unter anderem in das Kommando der Streitkräfte, den Fachstab Luft, das Kommando Streitkräftebasis, die Land- und Luftbrigaden, die Akademien, Schulen und Ämter und nicht zuletzt in das Bundesministerium für Landesverteidigung. In der Erstverwendung werden hauptsächlich Schlüsselpositionen in diversen Stäben oder Positionen an den Akademien und Schulen wahrgenommen.
Die Übernahme in den Generalstabsdienst erfolgte am 26. Juni in der Ruhmeshalle des Heeresgeschichtlichen Museums. Bei der Ausmusterung waren neben dem Bundesminister für Landesverteidigung sowie dem Generalstabschef die höchsten Führungskräfte des Bundesheeres und die engsten Familienmitglieder der Offiziere des 21. Generalstabslehrganges anwesend. Montagnachmittag empfing Bundespräsident Alexander Van der Bellen den 21. Generalstabslehrgang. Am Mittwoch folgte die offizielle Übernahme der Offiziere des 21. Generalstabslehrganges in den Generalstabsdienst. Nach einem Platzkonzert der Gardemusik erfolgte die Meldung an Verteidigungsminister Starlinger.
Nach den Worten des Akademiekommandanten, Generalleutnant Erich Csitkovits, jenen des Chefs des Generalstabes, General Robert Brieger, und des Bundesministers für Landesverteidigung, Thomas Starlinger, erfolgte die feierliche Dekretübergabe an die jungen Generalstabsoffiziere.