Die Air Ambulance Technology GmbH aus Ranshofen in Oberösterreich ist dem Österreichischen Bundesheer längst ein vertrauter Partner. Der Spezialist für Luftrettungstechnik rüstete bereits den Alouette III, den S-70A-42 Black Hawk, die C-130 Hercules und die AB-212 aus – nun folgt auch die Ausstattung der neuen AW169-Helikopter von Leonardo (-> Zwei weitere AW169 sind gelandet).

Hubschrauber-Notfall und Rettungstechnik – ©Air Ambulante Technology
Das Bundesheer setzt auf Hubschrauber-Notfall und -Rettungstechnik aus Österreich. Auch für Black Hawks gibt es Kits der Air Ambulance Technology GmbH.

Das Bundesheer ist in Sachen Luftrettung längst kein Neuling. Bereits weniger als vier Jahre nach Beginn der Hubschrauber-Fliegerei kam es zu einem spektakulären Einsatz: Im Februar 1960 wurden Kardinal Franz König, damals 55-jähriger Erzbischof von Wien und seit 1959 erster Militärvikar des Bundesheeres, sowie sein Sekretär – der spätere Weihbischof der Erzdiözese Wien, Helmut Krätzl – bei einem Autounfall in Kroatien lebensgefährlich verletzt. Nachdem sich der Gesundheitszustand beider stabilisiert hatte, sodass ein Transport nach Österreich möglich war, erhielt das Bundesheer den Auftrag, die beiden mit einem Hubschrauber aus Jugoslawien in Sicherheit zu bringen. Der Rettungsflug mit dem zu jener Zeit erst rund zwei Jahre alten Westland S-55 Whirlwind (4D-XQ) zur Fasangartenkaserne in Wien sorgte landesweit für Schlagzeilen.

Hubschrauber-Notfall und Rettungstechnik – ©Air Ambulante Technology65 Jahre später sind medizinische Notfalltransporte per Hubschrauber und Flugzeug fester Bestandteil der Rettungskette – die Technik hat sich dabei unvergleichlich weiterentwickelt. In der Notfallmedizin bezeichnet man jene kritische Zeitspanne als die „goldene Stunde”, in der eine sofortige medizinische und chirurgische Behandlung nach einer traumatischen Verletzung die Überlebenschancen maßgeblich erhöht. Ebenso essenziell ist die umgehende Erste Hilfe direkt am Unfallort, noch bevor professionelle Hilfe und ein Notfall-Transportmittel zur Verfügung stehen.

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Hubschrauber-Notfall und Rettungstechnik – ©Air Ambulante Technology
Für die Musterzulassung des HEMS-Kits für den AW169 Lion arbeitet AAT derzeit eng mit der Europäischen Luftfahrtbehörde (EASA) zusammen.

Die „goldene Stunde” ist mehr als nur ein Schlagwort – für Schwerverletzte zählt jede Minute, von der Ersten Hilfe über die Stabilisierung bis zum schnellen Transport in ein notfallmedizinisches Zentrum. Schon früh stand fest, dass auch der leichte Mehrzweckhubschrauber AW169 Lion bei medizinischen Notfällen im Einsatz sein soll. Die dafür notwendige Ausstattung, bekannt als HEMS (Helicopter Emergency Medical Services), wurde in den Verhandlungen des Bundesheeres mit dem italienischen Verteidigungsministerium erfolgreich vertraglich geregelt – und durch das österreichische Unternehmen bereitgestellt.

Der Auftrag von Leonardo umfasst die Integration der HEMS-Kits in den AW169 sowie die Lieferung von vier Sets für das Bundesheer. Das kompakte HEMS Kit für den Leonardo AW169 Lion beinhaltet modernste medizinische Geräte – Monitor/Defibrillator, Beatmungsgerät, Perfusionspumpe und Absauganlage. Der Einbau der Anlage, in die auch ein Sichtschutz zum Cockpit integriert ist, dauert lediglich 20 bis 30 Minuten. Die Geräte werden dabei über die Bordelektrik des Hubschraubers sowie über separate Akkus mit Energie versorgt.

Die Air Ambulance Technology GmbH (AAT) ist bei Leonardo ein bewährter Partner. AAT-Kits sind bereits für den AW139 und AW189 im Einsatz – und auch für zahlreiche weitere Hubschrauber. Das Unternehmen liefert auch Systeme für Airbus-Modelle wie H125, H130, H135, H145, H155, H175 und H225 sowie für Bell 205, 212 und 412, den MD900, den Mi-8, Mi-17 und auch den Black Hawk. Darüber hinaus stattet AAT Flächenflugzeuge wie die Beechcraft Super King Air 300/350, die Cessna Citation 550/560, die Dornier 328, die Learjets 45/55/60 sowie militärische Transportflugzeuge wie die C-130 Hercules mit maßgeschneiderten Paletten- und Containerlösungen aus. Für diese vielfältigen Einsätze verfügt AAT über 30 ergänzende Musterzulassungen (Supplemental Type Certificates, STCs).

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Quelle©Air Ambulance Technology