Der tschechische Flugzeugbauer Aero Vodochody und das schwedische Verteidigungsunternehmen Saab haben eine Absichtserklärung zur Kooperation in Ungarn unterzeichnet. Die beiden Unternehmen werden gemeinsam die Anpassungsmöglichkeiten der L-39NG an die Bedürfnisse der ungarischen Luftwaffe erforschen.

„Diese Zusammenarbeit ist ein logischer und natürlicher Schritt für uns, und wir sehen in dieser neu begründeten Kooperation eine große Chance, unser L-39NG-Trainingssystem weiterzuentwickeln”, sagt Filip Kulštrunk, Executive Vice President und Chief Commercial Officer von Aero.

Auch die Schweizer Luftwaffe übt „Straßen-Einsätze“

Das Hauptziel der Zusammenarbeit, bei der Saab als Unterauftragnehmer von Aero Vodochody fungiert, ist die Durchführung einer Machbarkeitsstudie für eine Modifikation der L-39NG, die eine ungarische Pilotenausbildung von der Grund- bis zur Fortgeschrittenenausbildung ermöglicht. Die Ergebnisse der ersten Phase der Zusammenarbeit werden anschließend in eine gemeinsame Studie einfließen, die darauf abzielt, eine neue Pilotenschnittstelle und ein neues Avioniksystem für die L-39NG zu entwickeln, um es mit dem ungarischen Kampfflugzeug JAS-39 Gripen kompatibel zu machen.

Aero und Saab haben bereits eine langjährige Partnerschaft und positive Erfahrungen mit früheren Kooperationen. So gingen sie 2008 eine Zusammenarbeit für das Kampf- und Trainingssystem L-159 ein. Im Jahr 2009 begann Aero mit der Lieferung von Pylonen für die JAS-39 Gripen-Flugzeuge von Saab, die als Träger für verschiedene Waffensysteme oder Treibstofftanks dienen. Im Jahr 2011 wurde die Zusammenarbeit mit der Produktion von drei weiteren Typen von Pylonen fortgesetzt, die vollständig bei Aero montiert und getestet wurden.

©Militär AktuellUngarn betreibt eine Gripen-Kampfjetflotte und hat sich vor zwei Jahren für den Kauf von zwölf L-39NG entschieden. Der Jet-Trainer gilt auch in Österreich als Nachfolgekandidat für die nach 50 Jahren Betrieb (!) Ende 2020 außer Dienst gestellten Saab 105OE. Neben dem Aero-Sproß haben sich die Mitarbeiter der Rüstungsdirektion im Verteidigungsministerium auch den T-7-Trainer (-> T-7-Trainer macht weitere Fortschritte) von Saab/Boeing sowie den M-346FA von Leonardo im Detail angesehen – eine Entscheidung könnte bereits in den kommenden Wochen bekanntgegeben werden.

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Quelle©Aero Vodochody