Zahlreichen Medienberichten zufolge soll im heutigen Ministerrat ein Grundstein für die Anschaffung von Langstreckensystemen im Rahmen des europäischen Luftverteidigungssystems Sky Shield gelegt werden. Österreich würde seine Fähigkeiten zur Abwehr von Gefahren aus der Luft damit durchgehend vom Nah- bis zum Langstreckenbereich denken.
In den vergangenen Jahrzehnten stand Österreich mit Blick auf die Abwehr potenzieller Gefahren aus der Luft ziemlich blank da. Das Bundesheer konnte seine Eurofighter in die Luft bringen, mit Mistral und den 3,5-Zentimeter-Luftabwehrkanonen vom Boden aus auf der Nahdistanz wirken, aber das war es dann auch schon.
Aktuellen Planungen des Bundesheeres sehen daher für die kommenden Jahren vor allem im Nah-, Nächst- und Mitteldistanzbereich den Zulauf potenter neuer Systeme sowie die Modernisierung bestehender Komponenten vor – und nun wohl auch die Anschaffung von Langstreckensystemen. Wie es aus Regierungskreisen gegenüber der APA hieß, sollen im heutigen Ministerrat entsprechende Planungen beschlossen werden, die Anschaffungen selbst sollen ab 2027 starten. Damit könnte Sky Shield (Österreich plant dem europäischen Luftverteidigungssystem bekanntlich beizutreten) hierzulande mittel- bis langfristig seine volle Wirkungskraft entfalten.
Aktuell sind Langstreckensysteme mit einer Reichweite von mehr als 50 Kilometern nicht im zehnjährigen Aufbauplan des Bundesheeres enthalten und sollen dort in Folge des Ministerratsvortrags ergänzt werden. Mit Blick auf potenzielle Systeme sind bei der Beschaffung wohl vor allem das US-amerikanische Patriot-Flugabwehrraketen-System (Bild oben) sowie das Arrow III-System, das von Israel und den USA gemeinsam entwickelt wurde und für dessen Kauf sich kürzlich auch Deutschland entschieden hat, interessant.
An Sky Shield beteiligen sich neben Österreich auch 18 weitere europäische Staaten. Das Luftverteidigungssystem soll gegen Angriffe durch Drohnen und sowie militärische Flugzeuge, ballistische oder atomare Raketen schützen.
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