Im australischen Outback herrscht Aufbruchstimmung. Riesige Staubwolken ziehen aus den Unterkunftszelten auf die trockene Freifläche. Die rund 170 Heeressoldaten des Fallschirmjägerregiments 31 der deutschen Bundeswehr aus dem niedersächsischen Seedorf legen in der schwülen, tropischen Luft ihre taktische Ausrüstung an und tragen Tarnschminke auf ihre verschwitzen Gesichter auf. Sie verpacken ihre persönliche Ausrüstung, nehmen ihre Waffen auf und wechseln aus ihrem Camp im Outback in den sogenannten Bereitschaftsraum – die Übung „Talisman Sabre 2023” hat begonnen.
In den nächsten zwei Wochen werden verschiedene Standorte genutzt, die sich auf den gesamten Kontinent Australien verteilen. Der riesige Übungsraum, mit einer Grundfläche von etwa 2.300 Quadratkilometern, ist mit deutschen Übungsplätzen nicht vergleichbar. Im australischen Outback bestimmen Flora und Fauna das taktische Verhalten mit. Ganz zu schweigen von den Gefahren, die im australischen Hinterland durch Tiere, wie Spinnen und Giftschlangen auf die Soldaten zukommen könnten.
Nach ihrer Ankunft hatten sich die deutschen Soldaten vor Ort mit den klimatischen Herausforderungen vertraut gemacht. In den vergangenen Tagen traten die deutschen Infanteristen im Camp immer wieder mit den Soldatinnen und Soldaten verschiedenster Nationen in Kontakt. Sei es beim gemeinsamen Sport wie Football, beim gegenseitigen Vorstellen der Waffen oder einfach beim verbalen Austausch zum Beispiel von Erfahrungen aus den unterschiedlichen Auslandseinsätzen.
„Hier bei der Übung sind neben meiner Kompanie auch ein indonesischer Infanteriezug einem US-amerikanischen Bataillon unterstellt. Dieses gehört wiederrum einer australischen Brigade an. Gemeinsam haben wir taktische Abläufe, das Versorgen von Verwundeten sowie die Bewegungs- und Entfaltungsformen im unbekanntem, tropischen Terrain abgestimmt und vertieft. Jetzt sind wir combat ready”, sagte Major Lars, Kompaniechef der Fallschirmjäger hochmotiviert.
Der Inspekteur des Deutschen Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, konnte sich bei einem Kurzbesuch auf dem Trainingsgelände in Townsville von der hohen Motivation und Professionalität seiner Frauen und Männer sowie der anderen Nationen überzeugen.
„Die Soldatinnen und Soldaten sollen sich gleichzeitig auch mit ihrem Wissen und Können zielführend in die Übung einbringen und die Interoperabilität, also die Fähigkeit der Zusammenarbeit unterschiedlicher Systeme, insbesondere mit denen der USA und Australiens stärken. Von den anderen Übungsteilnehmern lernen und praktische Erfahrungen unter den klimatischen Bedingungen sammeln, sind zwei Ziele, die das Deutsche Heer in Australien verfolgt”, sagte der Chef des Deutschen Heeres.