Auf diesen Tag haben die Fähnriche des diesjährigen Ausmusterungsjahrgang über drei Jahre lang hingearbeitet. Die 52 Angehörigen des Jahrgangs „Hauptmann Neusser” und ein Angehöriger des Jahrgangs „Dragonerregiment 7” sitzen gespannt in der Reithalle der Militärakademie. Vor ihnen ein Podest mit Tischen, auf denen Rollen, Akademieringe und ein Säbel aufgelegt sind. Zahlreiche Ehrengäste sind zu diesem Anlass erschienen, obwohl das dieses Jahr keine Selbstverständlichkeit ist. Auch die Angehörigen der Fähnriche können sich an diesem besonderen Tag mit ihren Lieben freuen und an dieser Feier teilnehmen. Dieser Tag ist besonders, Maßnahmen wie die ungewohnte Sesselaufstellungen, die Abstände zwischen den einzelnen Personen und das etwas eigenartige Prozedere stören dabei nicht.
Begrüßung, Musikstücke und die Festrede dauern gefühlt wieder einmal etwas länger, aber auch das muss sein. Mit dem akademischen Schwur steigt bei den Fähnrichen dann doch ein wenig der Puls. Einzeln treten sie aufs Podium. Das ist der Moment, auf den sie alle gewartet haben. Endlich hält man sie in Händen. Die Rolle mit dem Dekret zur Verleihung des akademischen Grades „Bachelor of Arts in Military Leadership” und das Leutnantspatent. Auch der Akademiering, übergeben durch den stolzen Akademiekommandanten Generalmajor Karl Pronhagl funkelt schön in seiner Box.
Für zwei der neuen Leutnante war das aber noch nicht alles. Der eine, Leutnant Bernd Weninger, erhält für seine Leistungen als Jahrgangsbester von der Bundesministerin für Landesverteidigung Klaudia Tanner den goldenen Akademiering. Er stimmt seine Kameraden in seiner Rede auf das Kommende ein: „Der Weg vom Schreibtisch zum Einsatz ist kein langer, einige von uns werden in ein paar Wochen bereits in Asien oder am Balkan eingesetzt sein.” Der andere ist derjenige, der über drei Jahre für die Anliegen der Fähnriche ein offenes Ohr haben und den Jahrgang nach außen vertreten musste. Als Jahrgangssprecher hatte Leutnant Oliver Seidl eine zusätzlich große Verantwortung. Der Chef des Generalstabes, General Robert Brieger ehrt die Erfüllung dieser nicht immer leichten Aufgabe mit der Verleihung eines Offizierssäbels.
„Ein besonderer Jahrgang verdient ein außergewöhnliches Ambiente”, stimmt der Studiengangsleiter, Brigadier Jürgen Wörgötter, in den Festakt ein. Er weist damit auf den besondere Leistung der Veranstaltungsorganisation hin, die erforderlich war um diesen Abend zu ermöglichen. Mit der Beförderung zum Leutnant findet die dreijährige Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie ihren Abschluss. Die Erwartungen in die drei Damen und 49 Herren sind hoch. In schwierigen Zeiten warten auf sie Aufgaben, die Flexibilität, Motivation und Einfallsreichtum erfordern. Gleichzeitig wird den jungen Offizieren durch Professor Dietmar Rößl, den Vorsitzenden des Kollegiums der Fachhochschul-Studiengänge im Bundesministerium für Landesverteidigung, der akademischen Titel „Bachelor of Arts in Military Leadership” verliehen: „Ich gratuliere Ihnen – seien Sie stolz auf Ihren erfolgreich abgeschlossenen Lebensabschnitt und den damit verbundenen Leistungen.”
Weitere Informationen auf der Website der Militärakademie.